Uganda 2025
Tatsächlich hatte ich Uganda als Reiseland nie wirklich auf dem Zettel, aber inspiriert durch verschiedene You-Tube-Videos und natürlich durch den wunderbaren Film über Dian Fossesy in Gorillas im Nebel, der überwiegend in Uganda und dem Nachbarland Ruanda gedreht wurde, buchte ich im Sommer 2025 meinen Flug nach Entebbe für Anfang Dezember.
Danach begann die Recherche mit Fragen, ob man in Uganda als Selbstfahrer unterwegs sein kann/sollte, welche anderen Spots neben den Gorillas noch sehenswert sind, wo es zu übernachten gilt usw.
Die erste Frage ließ sich schnell beantworten, natürlich kann man in Uganda auch selber fahren, ein paar wenige habe ich unterwegs auch gesehen, aber durch meine Erfahrung in Kenia habe ich die Vorteile des sich-fahren-lassens kennengelernt und nach kurzer Recherche habe ich auf der Seite rentadriveruganda.com mir einen Landrover mit Hochstelldach und Fahrer/Guide gemietet. Dieses Unternehmen hat sich auch darum gekümmert, mir die notwendigen Permits für das Trekking von Schimpansen und Gorillas zu besorgen, was, nebenbei bemerkt, rund ein Sechstel meines Reiusebudgets ausmachte, aber dazu später mehr.
Also hatte ich schon mal zwei Stationen für die 14 Tage vor Ort zusammen, außerdem wollte ich mir gerne das Ziwa Rhino Sanctuary ansehen, einem Zufluchtsort für Breitmaulnashörner, die dort in freier Wildbahn beobachtet werden können. Und so war nach relativ kurzer Zeit die finale Tour zusammengestellt, hinzu kamen zu den drei bereits genannten Spots noch der Murchison Nationalpark mit den Murchison Falls, der Queen Elizabeth Nationalpark und der Lake Mburo Nationalpark als Zwischenstop auf dem Rückweg, grob betrachtet also diese Route:

Nach pünktlicher Landung am Entebbe Airport und Erledigung der Einreiseformalitäten (Wichtig: das Visum für Uganda – USD 50 – muss vor der Einreise beantragt werden!) wurde ich von Alan, meinem Fahrer/Guide für die kommenden 14 Tage, erwartet. Spätestens auf der Fahrt durch Kampala, auf dem Weg zu meiner Unterkunft für die erste Nacht, war ich dankbar über meine Entscheidung, hier einen Fahrer zu haben, denn in Kampala bedeuten durchgezogene Linien, rote Ampeln, Geschwindigkeits-beschränkungen und andere Hindernisse für eine zügige Fahrt, so sie denn möglich ist, bestenfalls Empfehlungen, an die sich aber praktisch keiner hält. Und dazwischen Hunderte von Boda Bodas, so werden in Uganda die motorisierten Zweiräder, die allgegenwärtig sind, bezeichnet.
Und so brauchten wir für die knapp 50 km vom Flughafen bis zur Villa Kololo, meiner Unterkunft in Kampala, auch rund zwei Stunden, denn wir waren mitten im Berufsverkehr, der hier eigentlich von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends dauert.





Die Villa Kololo ist okay für eine Nacht, tatsächlich war aber das original italienische Restaurant, welches zur Unterkunft gehört, der entscheidende Grund für mich gewesen, diese Unterkunft zu wählen… ich liebe einfach Pizza 🙂 .
Nach einem schnellen Kaffee am nächsten Morgen, ich war auch einfach noch satt von der wirklich guten Pizza am Vorabend, ging es um sieben Uhr dann raus aus Kampala und nordwärts auf einer rund dreistündigen Fahrt zu unserem ersten Stop am Ziwa Rhino Sanctuary, wo ich, begleitet von einem bewaffneten Ranger, mich zu Fuß auf den Weg machte, um Breitmaulnashörner (white rhinos) in freier Wildbahn zu besichtigen.


Nach diesen rund eineinhalb Stunden saßen wir bei einem einfachen Lunch im Sanctuary zusammen, bevor es am späten Mittag weiter ging zu den Murchison Falls im gleichnamigen Nationalpark, wo wir nach kurzem Fußmarsch am oberen Teil des Wasserfalls – eigentlich sind es mehrere Wasserfälle – ankamen.




Wie man sieht, eine durchaus feuchte Angelegenheit.
Von den Falls waren es dann noch einmal rund eineinhalb Stunden durch den Park bis zum Ufer des Nils, wo mit der River Lodge meine Unterkunft für die kommenden drei Nächte ist.




Am nächsten Morgen ging es dann zum ersten Gamedrive, der mich vor allem hinsichtlich der Vielfalt an Vogelarten begeisterte. Uganda beherbergt über 1.000 registrierte Vogelarten, darunter einige endemische Arten wie den Schuhschnabel, den zu finden nur noch an wenigen Plätzen möglich ist.


























Am Nachmittag des gleichen Tages ging es dann auf einer Schifffahrt den Nil in Richtung der Wasserfälle – dieses Mal von unten aus betrachtet, was jedoch nicht sonderlich spektakulär war.


















Nach einer ruhigen und entspannten Nacht ging es am nächsten Morgen um 0700 gleich wieder auf das Boot, dieses Mal in Richtung Delta, auf der Suche nach dem Schuhschnabel. Am Nachmittag machten wir dann einen weiteren Gamedrive im Murchison Nationalpark, der aber keine neuen Tiere brachte – bislang blieb unsere Suche nach den Großkatzen also erfolglos.



















Shoebill = check 🙂
Die seltenen Shoebills, man geht heute noch von etwa 5.000 – 8.000 Exemplaren weltweit aus, davon leben die meisten wohl im Süd-Sudan, konnten also gespotet werden, doch die Suche nach den Großkatzen mußte nun für ein paar Tage warten, denn vom Murchison Nationalpark ging es in einer etwa 5stündigen Fahrt in den Kibale Nationalpark, wo am nächsten Morgen das Trekking zu den dort frei lebenden Schimpansen begann.
Zunächst aber erst einmal eine kleine Einstimmung auf das Trekking:
Danach wurden wir in 5 Gruppen zu je 7 Leuten eingeteilt, die sich auf den Weg zu den verschiedenen Familien im Park machten. Begleitet wurden wir von drei bewaffneten Rangern, die für unsere Sicherheit unterwegs sorgen sollten, wobei die theoretische Gefahr wohl weniger von den Schimpansen ausgehen sollte als eher von den ebenfalls im Park frei lebenden Waldelefanten, die wir jedoch nie zu Gesicht bekamen. Dafür umso mehr Schimpansen…





















Nach genau einer Stunde wurden wir von den Rangern äußerst freundlich, aber doch sehr bestimmt aufgefordert, uns auf den Rückweg zu machen. Die Einhaltung der 60minütigen Besichtigung der Familien vor Ort wird sehr strikt gehandhabt, und das ist wohl auch gut so!
Im Anschluß ließ ich mich von Alan noch überzeugen, eine kleine Tour durch die Community zu machen, auf der ich eine Kaffeemanufaktur sowie einen Handwerkermarkt von Frauen der Community und eine Banana-Experience besuchte bzw. unternahm.
Da ich nicht sonderlich viel für Bananen übrig habe und es dann auch anfing heftig zu regnen, ging es zurück zur Lodge.












Für den Nachmittag hatte ich mir noch einen Nature Walk gebucht, der jedoch wenig Neues bot, sodass ich den Abend zusammen mit Alan bei einer guten Flasche südafrikanischen Weißweins ausklingen ließ und wir uns am nächsten Morgen aufmachten, um auf einer etwa dreistündigen Fahrt mit Überquerung des Aquators die Bush Lodge im Queen Elizabeth Nationalpark zu erreichen, wo ich für weitere zwei Nächte blieb.






Hier unternahm ich sowohl eine Bootstour auf dem Kazinga Channel, der entlang der Grenze zum Kongo verläuft als auch zwei Gamedrives im Park.

































Wie zu sehen, das waren zwei recht erfolgreiche Tage mit zum Teil vielen neuen Vögeln und
Lions = check 🙂
Für eine weitere Nacht ging es dann noch in den südlichen Teil des Parks, zur Embogo Lodge, wo wir sowohl auf dem Weg dorthin als auch nach dem Lunch einen weiteren Gamedrive unternahmen.

















Am nächsten Morgen lag eine etwa siebenstündige in den Bwindi Nationalpark vor uns, wo das Highlight dieser Reise auf mich warten sollte, der Besuch bei den frei lebenden Gorillas. Die Fahrt in den Bwindi gestaltete Alan dankenswerter Weise recht abwechslungsreich und mit vielen Stopps unterwegs, sodass ich entspannt am Nachmittag in der Gorilla Hills Eco Lodge ankam.







Bevor es dann am nächsten Morgen losging, wurden die Gruppen noch auf das bevorstehende Ereignis eingestimmt.
Anschließend ging es mit den Geländefahrzeugen noch einmal für rund 50 Minuten hinein in die Berge, wo unsere neunköpfige Gruppe plus drei bewaffnete Ranger am Ende eines Dorfes den etwa einstündigen Marsch zu „unserer“ Gorillafamile begann.
Und dann war es endlich so weit, wir waren mitten drin in einer etwa 27köpfigen Goriallfamilie mit einigen Jungtieren, ein unglaublicher Moment, für mich nicht mit Worten zu beschreiben.

























Den Rest des Nachmittags verbrachte ich dann in der Lodge, fast überwältigt von den Erlebnissen des Vormittags und damit beschäftigt, alle bisherigen Fotos dieser Reise zu sichten, zu sichern und auch ein paar vorab zu veröffentlichen.
Den Abend ließen Alan und ich bei einem ausgiebigen Dinner mit einer guten Flasche Wein ausklingen, wobei uns sogar eine Eule auf dem Nebentisch beobachtete, allerdings hatte ich meine Kamera nicht mehr dabei und mit dem iPhone bekommt man eben doch nicht nur gute Fotos…
Am nächsten Morgen brachen wir entspannt gegen 0900 zu unserer letzten Station am Lake Mburo auf, wo ich die letzten zwei Nächte in der Hyena Hills Lodge verbrachte.




Den Nachmittag und den folgenden Tag verbrachten Alan und ich noch einmal mit Gamedrives, und die Challenge war, spot a leopard 🙂




























Mission leopard = failed!
Aber das macht nichts, ein Grund mehr, dieses wunderbare Land noch einmal zu bereisen, nicht nur wegen des nicht gesehenen Leopards, sondern weil es hier noch viel mehr zu entdecken gibt, u.a. zwei noch weniger bekannte Nationalparks, einem längeren Aufenthalt am Lake Victoria und zudem ist diese unglaubliche Landschaft durchaus einen zweiten Besuch wert.
Ich bedanke mich bei all denjenigen, die bis hierher gelesen haben 😀 und wie immer freue ich mich über Kommentare, Anregungen und natürlich auch Kritik.
Bleibt neugierig!








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