Tag 5 unserer Reise und so richtig warm sind wir mit Wales noch nicht geworden, was vor allem an zwei Dingen liegt; zum einen spielt das Wetter nicht so mit wie es vorhergesagt wurde (wann trifft das überhaupt mal zu…) und zum anderen sind die hiesigen Strassen mal wieder eine echte Herausforderung für das große Wohnmobil, mit dem wir unterwegs sind. Eigentlich soll sich ja das Leben bei so einer Reise draußen abspielen, aber bei 10 Grad am frühen Abend ist es jetzt auch nicht gerade kuschelig.

Doch der Reihe nach: Nach unserer Ankunft in Dover ging es mit dem Wohnmobil straight in Richtung Wales und in dem durchaus hübschen Ort Wallingford, südwestlich von London, war unsere erste Übernachtung auf einem Campground und im Ort gab es ein Restaurant, das uns mit Burgern 🙂 versorgte.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Wales hinein und dort besuchten wir als erstes die alte Burg Raglan nahe des gleichnamigen Ortes, sie ist zwar nicht mehr bewohnt, bot aber dennoch einiges zu entdecken.

Den Abend verbrachten wir auf einem annehmbaren, aber nicht besonders erwähnenswerten Campgrund von dem es dann gestern in einen Nationalpark gehen sollte, wo es eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall gegeben hätte. Wie die Konjunktive schon vermuten lassen, daraus ist nichts geworden, mit unserem breiten Wohnmobil kamen wir immer weiter in schmale Feldwege hinein und nach zwei abenteuerlichen Manövern mit entgegen kommenden Fahrzeugen gaben wir dieses Vorhaben auf und fragten uns einmal mehr, um unser Wohnmobil, so schön es ist, für diese Art des Reisens wirklich geeignet ist. Eine Frage, die es irgendwann einmal ernsthaft zu beantworten gilt.

Die Krönung war übrigens, dass wir (und ein vor uns fahrendes Postauto) auf einem schmalen Waldweg rund 700 Meter rückwärts fahren mußten, weil uns eine, sagen wir höflich, Dame mit ihrem Kleinstwagen entgegen kam, die sich ihrerseits nicht traute, rund dreihundert Meter rückwärts zur nächsten Ausweichbucht zu fahren, war schon echt klasse.

Der nächste Versuch war ebenfalls ein altes, verlassenes Castle, das ich auf Grund des Wetters (es regnete leicht) alleine besuchen durfte, wirklich gelohnt hat es sich aber auch nicht.

Da wir den Tag ruhig angegangen waren, wurde es auch langsam Zeit, sich wieder einen Stellplatz für die Nacht zu suchen, leider wurden wir bei dem ersten angefahrenen Campground abgewiesen, da dieser nur wenige Stellplätze auf Schotter hatte und die auf Wiese nicht freigegeben werden konnten, da diese völlig durchnäßt sind (Aprops, aktuell stehen wir auch auf Rasen und es regnet gerade richtig heftig… wird spannend morgen!).

Der nächste angefahrene Campground, wieder durch sehr enge Waldwege, sodass rechts und links die Äste gegen das Wohnmobil klatschen, wurde von einem absolut reizenden, älteren Herren betrieben, leider war der Platz ebenfalls schon sehr in die Jahre gekommen und hatte vor allem nur Plätze in echter Hanglage, die ich vermutlich nicht einmal mit den Auffahrkeilen hätte ausgleichen können.

Nachdem wir aus diesem Wirrwarr von kleinen Gassen wieder heraus waren, ging es also zum nächsten Campground, und dieses Mal waren wir auch erfolgreich; zwar war die Rezeption nicht mehr besetzt, aber das war kein Problem, es hing ein Zettel aus, dass man sich einen Platz suchen und am nächsten Morgen bezahlen kann, was wir auch beides taten.

Heute morgen steuerten wir dann ein nicht allzu weit entferntes Castle mit der neuen App (Sygic Truck), die ich mir extra nach der gestrigen Irrfahrt durch die Waldwege heruntergeladen hatte, an, was ein grandioser Erfolg war, denn wir landeten in einer Sackgasse vor einem verfallenen Privathaus, ganz großes Kino, also wieder rückwärts raus und nach fünfzig Meter in einer Einfahrt wenden, die noch etwa 2-3 cm Platz auf jeder Seite des Wohnmobils zuließ. Also wieder Google Maps ud damit kamen wir dann auch an das Ziel, genauer gesagt an dessen Einfahrt, denn dieses Castle ist definitiv nicht für Besucher mit Wohnmobilen unserer – eher vergleichsweise bescheidenen Größe – ausgelegt; durch die Einfahrt wäre ich vermutlich gerade noch so gekommen, die Parkplätze waren aber ausschließlich für PKWs ausgelegt, Wenden wäre ebenfalls nicht möglich gewesen, wir verzichteten also auf einen Besuch.

Weiter ging es also nach Llansteffan zum gleichnamigen Castle, wo wir das Fahrzeug immerhin dann doch in dem Ort parkten und uns zu Fuß auf den Aufstieg zum Castle machten, eine herrliche Weitsicht, wirklich mehr aber auch nicht.

Danach ging es in das Lianelli Wetland Center, eine besonders für Ornithologen interessantes Gebiet, da es viele verschiedene Vögel beherbergt und natürlich für mich dadurch fotografisch recht interessant ist; zudem konnten wir uns hier endlich einmal auf den verschiedenen Wegen durch den Park ordentlich bewegen.

Hier eine kleine, unbearbeitete Auswahl aus rund 900 Bildern 🙂

Morgen geht es dann weiter in der Region, auf dem Programm stehen zwei weitere Castle, die hoffentlich etwas interssanter sind, da sie u.a. auch Ausstellungen beherbergen sollen und zumindest im Reiseführer nicht nur als Ruine beschrieben sind, doch dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.