Nach guten einem Jahr Recherche und intensiver Vorbereitung war es im Juli 2021 dann endlich so weit: Mein neues Wohnmobil, ein Hobby Optima T65HFL, konnte bei meinem Händler in Wusterhausen abgeholt werden. Das Wunschkennzeichen war zuvor schon reserviert worden, schnell war es angebracht und dann hatten wir erst einmal eine gute zweistündige Einführung, die uns mit unserem Wohnmobil vertraut machen sollte. Da ich bereits im Herbst 2019 mit einem fast baugleichen Modell zur Miete 10 Tage in Norwegen unterwegs gewesen war, schien vieles vertraut zu sein und trotzdem hat es uns vergangenen Sonntag, 5 Tage vor unserer Abfahrt „kalt“ erwischt, denn auf einmal war der gesamt Aufbau (also quasi der Wohnraum) ohne Strom!

Was war passiert?

Nach unserer ersten kleinen Testfahrt am Wochenende nach der Übernahme des WoMos (hier gibt es übrigens keine Filme, Bilder oder Berichte zu, hätte sich nicht gelohnt…) stand unser Hobby-Explorer exakt drei Wochen auf einem der Parkplätze in unserer (Privat-)Strasse ohne Landstrom, d.h., er war nicht an einer Steckdose angeschlossen. Was wir nicht wußten und was uns bei der Übernahme auch nicht gesagt worden war, ist, dass die Batterie für den Aufbau durch einen Trennschalter (in Fachkreisen Nato-Knochen genannt), von der Fahrzeugbatterie getrennt werden kann und bei längerem Stehen vor allem auch getrennt werden sollte, da anderenfalls durch Kriechströme etwa 0,3V pro Tag verloren gehen.

Wir hatten nach unserer kleinen Testfahrt vermutlich so um die 13V auf der Aufbaubatterie als wir das WoMo abgestellt haben, 20 Tage á 0,3V kann man unschwer errechnen, ergibt 6V, die verloren gehen, macht schon nur noch 7V. Zudem hatte ich natürliche Freunden, Verwandten und Nachbarn, die sich dafür interessierten, das Wohnmobil gezeigt, vorgeführt und dabei natürlich auch das Hubbett das ein oder andere Mal runter bzw. rauf gefahren. Eine hochintelligente Idee, wenn man ohne Landstrom da steht. 🙁

Somit hatte also die Batterie am vergangenen Sonntag deutlich unter 7V (es waren exakt 4,6V), was eben dazu führte, dass nix mehr ging. Eine Stunde Fahren mit dem Wohnmobil brachte ebenfalls nichts, etwa eine Stunde Aufladen am Landstrom genauso wenig.

Zwischenzeitlich hatte ich versucht, mir im Hobby Wohnmobilforum Hilfe zu holen und tatsächlich meldeten sich schon nach kurzer Zeit durchaus kompetente Helfer, die mir zunächst mal empfahlen, zu kontrollieren, ob die Sicherungen alle noch okay sind, was der Fall war.

Schnell kristallisierte sich dann heraus, dass wohl nur ein Ausbau des Beifahrersitzes helfen kann, um überhaupt an die darunter liegende Batterie heran zu kommen, diese zu messen (zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja noch kein Meßergebnis, da die Batterie so eingebaut ist, dass man auch mit einem Voltmeter dort nicht heran kommt) um sie dann auszutauschen oder heraus zu nehmen und aufzuladen.

Dank meines guten Freundes und Nachbarn Andreas, der mir – wie schon so oft – seine Hilfe anbot, wollten wir dies dann am nächsten Tag auch machen.

Tagsüber hatte ich dann noch mit der Werkstatt meines Händlers, bei dem wir das WoMo gekauft hatten, telefoniert, die da meinten, entgegen der Aussagen in dem Forum wäre ein Ausbau gar nicht notwendig, da ich den Wagen einfach mal 24 Stunden am Landstrom lassen solle, dann würde alles gut werden.

Ich glaube, Andreas hat sich schon sehr auf den Ausbau gefreut :-D, jedenfalls haben wir uns dazu entschlossen, den Beifahrersitz dennoch auszubauen, um einfach mal den Ladezustand der Batterie zu messen, und weil er (Andreas) gerne bastelt und damit wir auch wissen, wie das ggf. geht. Der Ausbau ging auch tatsächlich ziemlich schnell, es waren tatsächlich auch nur 7 oder 8 Schrauben für den Sitz und noch mal ein paar für die Abdeckungen und dann konnten wir endlich messen.

Wie oben bereits gesagt, hatte die Batterie noch etwa 4,6V, das da nichts mehr ging, war klar. Wir haben den Wagen dann an Landstrom angeschlossen und nach kurzer Zeit steig die Ladung schon auf 4,7V. Später am Abend waren es dann sogar schon etwas über 6V, sodass ich Hoffnung hatte, dass es weiter aufwärts ging.

Nach dem ersten Kaffee am nächsten Morgen war natürlich mein erster Gang zum WoMo und tatsächlich, die Aufbaubatterie hatte wieder ihre 13V, das Bedienpanel war zum Leben erweckt worden, die Trittstufe fuhr wieder aus (und ein) und alles war gut.

Alles? Naja, wie man´s nimmt, der Beifahrersitz lag noch im Gang und ich vermute mal, meine liebe Frau wäre nicht begeistert, müßte sie bei der nun anstehenden Fahrt wahlweise auf dem nicht befestigten Sitz im Gang „sitzen“ oder alternativ direkt auf der Batterie Platz nehmen.

Also haben wir den Beifahrersitz bei nächster Gelegenheit wieder eingebaut… also „wir“ ist jetzt nicht so ganz richtig, aber ich habe die Schrauben gereicht 😀

Danke Andreas!

Dies also war die Geschichte zum Thema Aufbaubatterie im Wohnmobil, längere Standzeit und Batterietrennschalter.

Wäre schön gewesen, wenn man uns das bei der Übergabe auch erzählt hätte, aber da war nur die rede davon, dass die Batterie keinen Frost verträgt und daher im Winter das WoMo ein wenig beheizt oder die Batterie ausgebaut werden muss. Also muss für den kommenden Winter dann der Carport umgebaut werden, aber das ist eine andere Geschichte.