Der heutige Tag war quasi zweigeteilt, am Vormittag, nun ja, am späten Vormittag und über Mittag sind wir entlang des Dades nordwärts gefahren, laut Aussage unseres überaus hilfsbereiten Hotelmanagers Ismael nur maximal 30km ohne Allrad befahrbar… Das wollen wir doch mal sehen.

Heute fällt die Auswahl der Bilder besonders schwer, denn alle paar Meter konnte, nein mußte man anhalten, um Fotos zu machen, so sind allein am Vormittag weit über 150 Bilder entstanden, von denen ich Euch hier einige zeigen möchte.

Nach zweieinhalb Stunden Fahrtzeit, inklusive der vielen Fotostops, waren wir rund 50 km gefahren 😀, die Straße war auch nicht schlechter als auf unserer Bergtour und wären wir weiter gefahren, hätten wir die im Reiseführer auch empfohlene 3-Schluchten-Tour fahren können, aber für den Nachmittag stand ja noch eine kleine Wanderung auf dem Programm.

Etwa acht Kilometer von unserer Herberge Chez Pierre liegt die Kasbah Ait Mahgreb entfernt, dort findet man auch eine der vielen besonderen Felsformationen der Dades-Schlucht, u.a. die Monkey Fingers. Hinter dieser Felsformationen soll man angeblich eine etwa zweieinhalbstündige Wanderung durch die Felsformationen machen können, also haben wir uns auf den Weg gemacht.

Nach etwa 5 Minuten Wanderung wurden wir von einem, wie sich später heraus stellte, 26jährigen jungen Marokkaner angesprochen, wo wir denn hin wollten und ob er uns den richtigen Weg durch die Schlucht zeigen dürfte, was schon mal bedeutete, dass wir uns in den ersten fünf Minuten bereits verlaufen hatten…

So wurde Jamal zu unserem Guide für die nächsten drei Stunden und er hat das verdammt gut gemacht und war jeden anschließend gezahlten Euro wert, denn alleine hätten wir den Weg niemals gefunden, wir wären ihn auch nie im Leben gegangen, denn dass das ein Weg sein sollte, den wir da gegangen sind, war nirgendwo auch nur ansatzweise zu erkennen. Zudem war er an einige Stellen durchaus knifflig, wir mußten Klettern, auf allen vieren unter Steinen entlang kriechen und uns zwischen Fels und Baum hindurch quetschen, dabei gab es auch Verluste…

Nach drei Stunden war wir aber glücklich, voller Adrenalin- und Endorphin-Ausschüttungen an unserem Ausgangspunkt angekommen und ein klein wenig stolz auf das, was wir da heute geleistet hatten.

Soeben haben wir unser Dinner, wieder einmal vorzüglich, hinter uns gebracht, wurden noch einmal vom Personal mit marokkanischen Klängen unterhalten und sind auf der einen Seite schon ein wenig wehmütig, hier morgen wieder abreisen zu müssen, freuen uns aber auf der anderen Seite auch auf das bevorstehende Wüstenabenteuer, doch dazu morgen mehr, denn morgen ist auch noch ein Tag.