Heute früh wurden wir von Hans gegen 8.30 Uhr von unserer kleinen Pension abgeholt. Im Landrover warteten schon fünf andere Personen, die mit uns gemeinsam von ihm in die Wüste gefahren wurden. Hans, der übrigens schon in der vierten Generation in Namibia lebt, sprach uns gleich auf deutsch an und auch der Rest der Gruppe war, bis auf eine Ausnahme deutschsprachig, was den Ausflug besonders auch für Katrin deutlich entspannter machte.

Der Ur-Ur-Großvater von Hans war Mitte des 19. Jahrhunderts als Missionar nach Namibia gekommen und dann auch gleich dort geblieben. Hans spricht perfekt deutsch, was u.a. daran liegt, dass er zur deutschen Schule in Namibia gegangen ist und bei ihm zu Hause nur deutsch gesprochen wird. Er selbst war allerdings noch nie in Deutschland…

Unterwegs trafen wir dann noch einen zweiten Landrover der Firma Desert-Tracks, mit denen wir diese Tour unternommen haben und es ging etwa 30 Minuten mit dem Auto aus Swakopmund heraus.

Gleich am ersten Standort konnten wir ein paar der Little Five sehen oder uns zumindest darüber erzählen lassen. Die Leute von Desset-Tracks buddeln z.B. die weiße Spinne nicht mehr aus, auch wenn sie wissen, wo sie sich gerade aufhält, da dies den Tieren schadet und sie, da sie komplett durchsichtig sind, in der Sonne sterben würden und normalerweise nur nachts ihren unterirdischen Bau verlassen, um zu tanzen und sich zu paaren. Trotzdem kam sie für einen sehr kurzen Moment an die Oberfläche, verschwand jedoch sofort wieder, sodass das Bild leider etwas unscharf wurde.

die weiße Spinne

Als nächstes sahen wir den Nebeltrinker-Käfer, der früh morgens sehr aktiv ist und sich in der Wüste auf den Kopf stellt und mit seinem Rücken und Hinterteil die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen kann. Seine Beine sind so dünn, dass er problemlos auf dem Sand laufen kann.

Danach trafen wir eine bestimme Eidechsenart, deren Namen ich leider mittlerweile vergessen habe und anschließend und als besonderes Highlight den Wüstengecco, der ebenfalls nur kurz an der Sonne bleiben darf und am besten, wenn er schon aus seinem Bau geholt wird, im Schatten sitzen sollte.

der Wüstengecco

der Wüstengecco

der Wüstengecco

Danach ging es weiter durch die Wüste und wir hatten das wohl seltene Vergnügen, ein Chamäleon zu finden und zu fotografieren, was gar nicht so leicht ist, da es sich bekanntlich sehr gut der Umgebung anpassen und somit tarnen kann… also finde das Chamäleon…

Danach wurden uns noch ein paar Pflanzen der Wüste gezeigt und ein paar Tips zum Überleben in der Wüste gegeben, die wir besser niemals werden brauchen müssen. Auch eine kleine Düne konnten wir noch erklimmen, um ein wenig Ausblick über die Wüste genießen zu können.

Hans erklärt uns die Wüstenpflanzen

Mittlerweile ist es Nacht geworden, sowohl in Namibia wie auch in Deutschland und es ist Zeit, zu Bett zu gehen, denn morgen erwarten uns erneut rund 400 km Fahrt, auf der wir u.a. die Robbenkolonie vor Cape Cross besichtigen, aber auch den Brandberg und die Schneekoppe auf unserer Fahrt zur nächsten Lodge passieren  werden, doch dazu vielleicht morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.