Mittlerweile neigt sich unser Tag auf dem Bolaven-Plateau dem Ende zu, das Abendessen wurde bereits eingenommen und ich sitze in meiner kleinen Villa im Sabaidee Valley und schreibe diesen Tagesbericht. Der gestrige Tag ist schnell erzählt, zum einen, weil es nicht viel zu berichten gab und zum anderen war er auch eher unerfreulich, da… wir nun ausgerechnet bei der längsten Fahrt (rund 450 km, 8,5 Stunden Fahrtzeit) das unbequemste Auto hatten, einen PickUp, dessen hintere Sitzreihe so eng war, dass insbesondere der Mittelsitz schon eine Zumutung war; ich saß zwar vorne, aber da der Mittelsitz hinten eben so wenig Platz im Fußraum hat, mußte auch ich den Sitz so weit nach vorne schieben, dass an ein Ausstrecken der Beine nicht einmal ansatzweise zu denken war. Auf allen anderen Fahrten hatten wir sehr bequeme Mini-Vans, ausgerechnet hier also einen PickUp, aber auch damit sind wir dann irgendwann in Pakse angekommen, wo ein mehr oder weniger fliegender Wechsel in das Fahrzeug unserer nächsten Unterkunft, eben jenes Sabaidee Valley, stattfand, übrigens ein Mini-Van.

Der Abend war recht unterhaltsam, denn im Restaurant gab es eine Geburtstagsfeier mit etwa 40 Gästen, was dazu führte, dass das Personal mal so richtig überfordert war. Wolfgang bekam sein Essen zuerst, natürlich zunächst den Hauptgang, kurz danach die Vorspeise, bei Katrin und mir hat man dann vorsichtshalber zunächst komplett auf die Vorspeise verzichtet, dafür bekam ich meinen Hauptgang und Katrin und Jutta kalten Reis. Ca. 75 Minuten nachdem wir bestellt hatten und nach etwas energischerem Nachfragen bekamen dann auch Jutta und Katrin ihr Essen und der kalte Reis wurde ausgetauscht… gegen kalten Reis, machte aber nichts, denn das Essen war auch nur lauwarm, da hätte warmer oder gar heißer Reis eher belastet.

Irgendwann fiel dann dem Mädel, das uns bediente, wohl auf, dass noch zwei Vorspeisen auf dem Zettel stehen, die noch nicht ausgeliefert worden waren, sodass diese zum Abschluß geliefert wurden. Allerdings haben wir die Annahme mit der Begründung verweigert, dass wir so eine Vorspeise ganz gerne vor dem Hauptgang gehabt hätten und sie jetzt nicht mehr benötigten; dies wurde auch anstandslos akzeptiert, eine der beiden Vorspeisen verschwand dann auf dem Nachbartisch, deren Gäste das ganze beobachtet hatten. Da man dort offenbar aber mit einer unserer Vorspeisen zufrieden war, kam kurz darauf der Manager des Hotels an und erklärte uns, dass diese zweite Vorspeise nun ein Geschenk des Hauses sei und auch die beiden zurück geholten, kalten Portionen Reis nicht bezahlt werden müssten. Schade, dass die Qualität des Restaurants so gar nicht zu dem Rest der Anlage paßt…

Nach dem Frühstück heute morgen, das wie immer sehr gut war, ging es dann um 0830am mit dem Mini-Van des Hotels zu insgesamt vier Wasserfällen, einer schöner als der andere und im Becken des letzten Wasserfalls bin ich dann auch ein wenig geschwommen.

Anschließend ging es zu Mr.Kofftie, einem hier ansässigen Kaffee-Plantagen-Besitzer, der auch selber röstet und ursprünglich aus Holland stammt. Bei ihm verbrachten wir gut 5 Stunden, in denen er uns viel über den Kaffeeanbau im Allgemeinen und in Laos im Speziellen erzählte. Zum Abschluß könnten wir dann auch jeder noch ein wenig Kaffee selber rösten und mitnehmen.

Als krönenden Abschlu0 wurden dann noch etwa 100 Gramm des Luvak-Kaffees geröstet und uns mitgegeben, der deswegen so besonders ist, weil es eine Robusta-Bohne ist, die von einer bestimmten Katzenart gegessen und wieder ausgeschieden und danach als Delikatesse gehandelt wird.

Insgesamt ein erneut sehr ereignisreicher Tag, der sich nun, nach dem Abendessen, wieder dem Ende neigt. Abendessen gab es übrigens im gleichen Restaurant wie gestern, schon alles deswegen, weil es hier ach gar keine Alternative gibt, aber heute war auch alles in Ordnung, jeder bekam sein bestelltes Essen und das auch noch in der richtigen Reihenfolge, was will man mehr…

Morgen früh heißt es dann leider wieder weiter, den morgen steht Wat Phou auf dem Programm, ein durchaus bedeutender Tempel, der sehr Angkor Wat in Kambodscha ähnelt, aber bei weitem nicht so überlaufen ist. Anschließend geht es dann weiter nach Nakassong, von wo aus die Fähre nach Don Det ablegt, die uns zu unserer nächsten Station bringen wird, doch dazu morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag,