Mittlerweile sind wir nach weiteren knapp 300 km Fahrt in unserer Palmenoase im Vorgebirge angekommen und haben hier zunächst mal kräftig geduscht, denn die Wüste ist vor allem eines, verdammt

sandig. Im Übrigen war es natürlich das erwartet spannende kleine Abenteuer, es war einfach alles dabei, was man bei so einer touristischen Veranstaltung erwarten kann, und das meine ich ausschließlich positiv, perfekt organisiert, mit viel Liebe zum Detail durchgeführt und die ganze Zeit über wurde uns das Gefühl vermittelt, dass die, die da für uns vor Ort organisieren und sich um alles kümmern, es gerne machen.

Pünktlich um 17.30 Uhr stand unser Wüstentaxi abmarschbereit vor der Tür und dann ging es etwa dreißig Minuten Sanddünen rauf und runter. Nach der Hälfte des Weges etwa hatte ich mich an die schaukelnden Bewegungen gewöhnt und versuchte, einfach mit den Bewegungen des Dromedars mitzugehen.

Nach Ankunft im Camp hieß es dann zunächst, die höchste Düne muss erklommen werden, denn von dort hat man den besten Überblick beim anstehenden Sonnenuntergang. So eine Düne lässt sich aber nicht so einfach erklimmen, ich zumindest war reichlich außer Atem, als ich endlich oben ankam, aber der Ausblick entschädigte für vieles.

Nach Sonnenuntergang ging es die Düne wieder hinunter und anschließend gab es im nett hergerichteten Zeit Abendessen. Wir saßen mit zwei Kanadierinnen an einem Tisch, überhaupt waren wir die einzigen Deutschen in einer Gruppe von etwa 15 Leuten, und so tauschten wir uns ein wenig über unsere jeweiligen Reiseerlebnisse aus.

Anschließend wurde vor dem Essenszelt bei lustigem Zusammensein „Weltmusik“ gespielt, soll heißen, die Berbertruppe fing an, auf ihren Instrumenten zu spielen, dazu wurde getanzt und mit fortschreitender Zeit fühlten sich immer mehr Leute aus unserer kleinen Reisegruppe dazu berufen, ebenfalls die Instrumente zu bedienen, der Erfolg war bescheiden, aber dafür umso lustiger.

Danach ging es dann erneut rauf auf die Düne, Sternenhimmel betrachten. Dies war für mich das einzig etwas Enttäuschende, denn obwohl es wolkenlos war, war die Anzahl der Sterne, die wir sehen konnten, eher bescheiden, das bekomme ich auch noch im Garten zu Hause hin 😄.

Es lag einfach daran, dass der Mond sehr kräftig schien, einer der Berber aber meinte, als er mein aufgebautes Stativ sah, dass ich wohl bis etwa drei Uhr warten müsse, dann sei der Mond untergegangen…

Bis dahin wäre ich aber vermutlich in meinen kurzen Hosen und dem Shirt dort oben auf der Düne erfroren, es geht halt nichts über optimale Ausrüstung, also wieder runter und ab ins Zelt, es war Schlafenszeit und ich war mittlerweile so müde, dass ich sogar vergaß, dass ich eigentlich vor dem Zelt schlafen wollte…

Da Duschen in de Wüste eher schwierig ist, war es also ein ganz besonderes Erlebnis, reichlich paniert unter eine Bettdecke bzw. ein Laken zu kriechen.

Um vier Uhr morgens wachte ich dann, vor Kälte ein wenig bibbernd, auf und ging nach draußen und tatsächlich, der Sternenhimmel war deutlich beeindruckender als zuvor, nur war mir leider zu kalt und ich war zu müde, um jetzt noch einmal das Fotoequipment aus dem Zelt zu holen und aufzubauen.

Zwei Stunden später hieß es dann aber auch aufstehen, der Sonnenaufgang stand bevor, also wieder… wohin? Klar, die Düne hoch, haben sich meine Frau und ich aber verkniffen, vor dem Kaffee echt schwierig und Kaffee gab es keinen, dafür aber kurz danach bereit stehende Dromedare, auf denen es dann zurück zum Hotel ging. Dort wartete noch ein Frühstück auf uns, dann ging es auch schon wieder zurück in Richtung Marrakech, wo wir morgen an unserem Ausgangspunkt der Reise ankommen und noch einmal schlafen werden.

Doch heute genießen wir diese herrliche Palmenoase in the middle of nowwhere, auch hier gibt es gleich einen Sonnenuntergang zu

beobachten, doch dazu morgen mehr, denn

morgen ist auch noch ein Tag.