Nachdem ich den gestrigen Tag auf Grund von sehr langer Fahrtzeit (300km sind eben keine drei Stunden wie bei uns 😉 ) nicht mehr weiter eingetragen habe, hier dann doch noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Abend auf der Halbinsel; wir genossen bei einem gekühlten Corona den Sonnenuntergang, bevor…wir am nächsten Morgen uns auf den Weg weiter südwärts machten. Ziel war das Casa del Toucan, wo sich der Namensgeber auch kurz nach Ankunft zeigte.

Die Anfahrt war übrigens alles andere als unterhaltsam, die letzten 500 Meter ging es steil, und ich meine seeeeehr steil, nach oben, so steil, dass ich im ersten Anlauf scheiterte und die Reifen durchdrehten, also wieder rückwärts zwei-, dreihundert Meter zurück. Was Katrin in solchen Fällen mit dem Autositz macht, hattet Ihr ja vielleicht schon bei meiner Tour mit dem Wohnmobil  in Spanien gelesen, auch dieses Auto hat nun eindeutige Fingernägelabdrücke in seinem Beifahrersitz. 😀

Im zweiten Anlauf, dieses Mal mit ausgeschalteter Klimaanlage, hatte ich dann genügend Power, um den Berg zu schaffen. Trotzdem haben wir darauf verzichtet, den Abend unten in der Stadt zu verbringen, da dieser Weg im Dunkeln vermutlich noch interessanter werden dürfte. Unsere lieben Gastgeber haben uns aber außer der Reihe (Sonntags gibt es hier kein Essen für die Gäste) noch mit etwas Brot, Käse und Schinken versorgt, sodass wir nicht hungrig zu Bett gehen mußten.

Heute morgen war dann für 7 Uhr Frühstück angesagt, denn wir wollten den Wasserfall möglichst früh besuchen und vor allem nicht in der Mittagshitze dort wandern (hat so mittelmäßig gut geklappt…); die Fahrtzeit dorthin betrug schon eine Stunde, dann ging es etwa 30 Minuten (mal wieder steil) bergab, bis wir dort ankamen, wo uns später auf dem Rückweg der Truck einladen würde, um uns wieder nach oben zu fahren. Tatsächlich werden auf dieser Seite der Wasserfälle (sie sind auch von der anderen Uferseite aus begehbar, dort ist ein anderer Anbieter, der auch das Hochlaufen ermöglicht) nur die Optionen Hike down – drive up oder Drive down and up angeboten. Ich hatte aber extra diese Seite gewählt, weil zum einen der Weg kürzer sein sollte und weil zum anderen mich das Angebot reizte, wieder hochgefahren zu werden.

Was ich nicht wußte, war, dass man vom Truck-Sammelpunkt immer noch rund 200 Höhenmeter überwinden muss, um unten am Wasserfall anzukommen, und runter ging ja noch…

Kurzum, ich bin vermutlich langsam echt zu alt für solchen Unfug, immerhin hatte ich meine komplette Ausrüstung auf dem Rücken (zwei Kameras, mehrere Objektive – man weiß ja nie…- und die Drohne, alles zusammen knapp 10 kg.)

Einer der vielen Vorteile als West-Berliner war es ja, dass man nicht zum Bund mußte, die Älteren werden sich erinnern, es gab mal eine Wehrpflicht, aber nicht für West-Berliner (4-Mächte-Abkommen und so, einfach mal googlen ;-), denn der Sinn mit x kg Marschgepäck durch die Gegend zu rennen, wenn man das auch mit einem Auto, Motorrad oder sonstigem Gefährt machen kann, hat sich mir noch nie erschlossen.

Und jetzt in reiferem Alter damit anfangen… naja, gibt schlauere Ideen; immerhin habe ich ein paar Fotos von den beiden Wasserfällen gemacht und bin ein wenig mit der Drohne geflogen. Die Drohnenaufnahmen folgen später mal.

Soeben haben wir von Christa, Christa und Francis sind unsere aktuellen Gastgeber, ein vorzügliches Abendessen bekommen und nun sitze ich auf unserer Terrasse und schreibe die letzten Zeilen für diesen Tag. Morgen geht es wieder früh los, um 0700 ist Frühstück, dann ca. 45 Minuten Fahrtzeit nach Uvita, wo es um 0830 auf ein Boot zu einer etwa dreistündigen Delphin- und Walbeobachtungsfahrt geht; doch dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.