Mittlerweile sind wir auf der Nicoya Halbinsel angekommen, tatsächlich sogar schon seit gestern Mittag und es stellte sich die Frage, ob sich dieser doch nicht unerhebliche Umweg wirklich lohnen würde, denn diesen Standort hatte ich lediglich für die Beobachtung der grünen Meeresschildkröte, die hier an Land gehen und….ihre Eier ablegen soll. Im Gegensatz zu Tortuguero im Nordosten, wo dies eher im Spätsommer geschieht, sind wir jetzt noch gerade so zur richtigen Zeit hier, daher also dieser Umweg von einigen Stunden Fahrtzeit.

Am Morgen hatten wir noch in Monteverde in einem ganz netten Kaffee gefrühstückt, da unsere Anlage keines angeboten hatte und dabei bekamen wir nochmals einige Vögel zu sehen.

Mit der Hotelmanagerin Andrea hatte ich im Vorfeld geschrieben und sie hat uns für eine Tour eingebucht, die noch am Tag der Ankunft, also gestern, um 18 Uhr starten sollte.

Unser Guide Moises erzählte uns auf der Fahrt zum ersten von zwei Stränden bereits einiges über die Schildkröten hier, seine Familie betreibt diese Tour für Touristen bereits in der zweiten Generation, sein Sohn soll das später auch machen. Meine Bemerkung, dass er das dann hoffentlich auch wolle, wurde geflissentlich ignoriert 😉 

Am ersten Strand angekommen, sahen wir lediglich noch eine eher mittelgroße Schildkröte, die bereits wieder auf dem Weg in das Wasser war, aber anhand der Spuren war immerhin zu erkennen, wo sie ihre Eier abgelegt hatte, diese blieben natürlich unangetastet.

Der zweite Strand war dafür umso ergiebiger, wir konnten nicht nur eine ca. 1 – 1,5 Meter große Schildkröte bei der Eiablage beobachten, sondern sahen auch ein Nest von früher gelegten Eiern, aus denen etwa 50 (oder mehr, war schwer zu zählen), kleine Schildkröten sich auf den beschwerlichen Weg zum Meer machten.

Eines der beeindruckendsten Erlebnisse, denen ich bislang beiwohnen durfte!

Das das späte Abendessen (costaricanische Pizza in Ermangelung weiterer Alternativen) bestenfalls als unterdurchschnittlich zu bezeichnen wäre, spielte keine große Rolle mehr.

Heute Morgen war etwas Ausschlafen angesagt, denn die nächste Tour startete erst gegen 10 Uhr, sodass wir in aller Ruhe frühstücken konnte. Anschließend ging es mit dem Boot für zwei Stunden durch Mangrovenwälder und erneut hatte ich Glück, denn neben Krokodilen und Vögeln konnte ich auch einige Affen mit der Kamera einfangen, also ein durchaus gelungener Ausflug im Las Baulas Nationalpark.

Morgen steht dann ein etwas längerer Fahrtag auf dem Programm, denn von der Halbinsel Nicoya bis zum nächsten Standort kurz vor Uvita sind es etwa 300km, d.h. rund6 Stunden Fahrt, aber, wie bereits gesagt, dieser Umweg hat sich gelohnt und ich bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben.

In Uvita habe ich eine Wal- und Delphin-Beobachtungstour gebucht, es wäre ein Traum, wenn diese ebenso erfolgreich wird wie der Abend, als die Turtles schlüpften; doch dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.