Wenn man schon mal, so wie wir, in der Hauptstadt landet, ist eine Tagestour quasi automatisch Programm und daher stand heute die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten an. Wenn man an Kambodscha denkt, zumindest ging es mir so, kommen eigentlich zwei Dinge automatisch ins Gedächtnis, zum einen die Tempelanlage von Angkor Wat und zum anderen die Schreckensherschaft der Roten Khmer. Ersteres liegt noch vor uns, das zweite durften, konnten und mußten wir heute erleben, doch zunächst startete der Tag noch….

friedlich mit der Besichtigung des Königspalastes und der angrenzenden Silberpagoda. Der Königspalast wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, seit 1939 dient er wieder als Sitz der königlichen Familie. Die angrenzende Silberpagode verdankt ihren Namen den mehr als 5.000 Fliesen aus reinem Silber, jede etwas über 1 kg schwer, sie ist innen mit Marmor verkleidet  und beherbergt einige der wertvollsten Buddha-Figuren des Landes, u.a. der Buddha der Zukunft, gefertigt aus 90 kg reinen Goldes und verziert mit mehr als 2000 Diamanten. Da man im Inneren keine Fotos machen darf, und das auch streng kontrolliert wird, kann ich dazu keine Fotos einstellen. Vor der Pagode stehen die Reiterstatue von König Norodom und die königlichen Grab-Stupas, eine davon enthält die Asche von Norodom und seiner Frau, den Eltern des jahrzehntelang amtierenden Exkönigs Sihanouk. 

Nach diesen doch eher friedlichen Eindrücken ging es nun daran, sich mit der nur rund 5jährigen Schreckensherrschaft der Roten Khmer zu beschäftigen.  Hierzu ist ein Besuch des Gebäudes einer alten Schule, die zu einem Gefängnis (S-21) umgebaut worden ist, sowie der außerhalb der Stadt liegenden Massengräber unerläßlich. 

Was es hier zu sehen gibt, kann schwer in Worte gefasst werden und deswegen werde ich es hier auch nicht versuchen, es waren unsererseits sehr schweigsame Stunden, die wir and diesen beiden Orten verbracht haben, zumal unsere Reiseleiterin diese Zeit noch selber miterlebt hatte und ein wenig, vermutlich so weit es ihr emotional möglich war, darüber berichtete. Allein in ihrer Familie seien wohl um die 40 Personen dem Terror zum Opfer gefallen, insgesamt wurde – so sagt sie – knapp de Hälfte der Bevölkerung ausgelöscht. Die Killing Fields (die Massengräber) zeugen nur zu einem kleinen Teil davon.

Nach diesen sehr eindrucksvollen Stunden ging es dann zum Abschluß noch auf einen Markt, der uns aber nicht sonderlich begeistern konnte. Danach war etwas Ausruhen im Hotel und anschließend ein gemütlicher Abend auf der Dachterrasse bei Abendessen und ein paar Cocktails angesagt.

Morgen früh verlassen wir Phnom Penh und fahren in Richtung Siem Reap, legen aber noch eine  Zwischenstop in Kampong Thum (Thom) ein, um Besichtigungen zu unternehmen, doch dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.