Nach einer leicht regnerischen Nacht (immerhin der erste Regen auf unserer Reise) schliefen wir heute mal etwas länger, da keine Weiterfahrt notwendig und der Zugang zum Tintagel Castle auch erst ab 10 Uhr möglich war; trotzdem war es…als wir kurz nach 10 Uhr am Eingang waren, dort schon recht voll, es ist halt Sonntag, sodass natürlich neben den Touristen auch viel Engländer aus der Umgebung hier waren. Zu sagen, es verläuft sich dann im Lauf der Zeit, ist zumindest für den Bereich des Castles völlig falsch, doch im weiteren Verlauf unserer kleinen Wanderung entlang der Küste entspannte es sich zusehend.

Vom Castle selber ist nicht mehr sonderlich viel zu sehen, das Spektakuläre an diesem Ort ist hingegen der Zugang über eine 69 Meter lange Brücke, die erst seit 2019 den bequemen Zugang ermöglicht (zuvor mußten teilweise recht steile Treppen gemeistert werden, um Zugang zum Castle zu gelangen; diese sind natürlich auch heute noch vorhanden).

Laut der in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts verfassten Artussage wurde hier der spätere König Artus gezeugt, als sich König Pendragon vom Zauberer Merlin in den Ehemann der Igraine (Ehefrau des Herzogs von Cornwall) verwandeln ließ, um mit ihr eine Nacht zu verbringen, in der dann Artus gezeugt wurde.

Leider wurde die Burg bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts verlassen und erst in den letzten Jahrzehnten für den Tourismus wieder entdeckt. Heutzutage wird die verlassenen und stark verfallene Burgruine von rund einer Viertel Million Menschen jährlich besucht.

Leider gab die Ruine fotographisch nicht allzu viel her, zumal locker 100 Menschen neben mir dort waren, dennoch war es ein besonderer Moment, durch diese rund 1400 Jahre alte Ruine zu laufen (ihr Ursprung soll eine keltische Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert sein).

Im Anschluß machten wir uns noch auf eine etwa 5km lange Wanderung entlang des South West Coast Path, der einige spektakuläre Abschnitte zu bieten hat.

Trotz eher „normalen“ Temperaturen von etwa 25 Grad Celsius, kamen wir nach etwa drei Stundne völlig verschwitzt am Campground wieder an, da die extrem hohe Luftfeuchtigkeit – für uns – deutlich schlimmer ist als hohe Temperaturen.

Am Nachmittag ließ ich dann noch die Drohne steigen und flog vom Campground aus ein wenig die Küste entlang.

Morgen geht es dann wieder weiter, allerdings werden wir auch dieses mal nicht bis an den äußersten Punkt im Westen kommen (Lands End), da zum einen das Wetter uns ein klein wenig einen Strich durch die Planung macht und wir zum anderen morgen Vormittag einen Besuch in einem Rescuecenter für verschiedene Tierarten, darunter mehrere verschiedene Eulenarten, absolvieren wollen. Im Anschluß dann wird es noch ein Stück weiter west-oder südwärts gehen.

Aber dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.