Pläne sind doch am schönsten, wenn man sie macht, sich aber nicht daran halten muss! Eigentlich wären wir heute weiter gen Westen gefahren, vielleicht sogar bis an den äußersten westlichen Rand von Cornwall, hätten ein paar Sachen besichtigt, die auf meiner Liste standen und nun immer noch stehen, aber…

es war einfach zu schön hier, wo wir jetzt (immer noch) sind, wir haben ein sehr sympathisches Ehepaar aus der Schweiz, die mit einem chicen VW-Bus unterwegs sind, kennen gelernt und mit ihnen den gestrigen Abend und heute den ganzen Tag verbracht.

Wie bereits geplant, bestand der gestrige Tag aus exakt Nichts-Tun, ich habe mal wieder angefangen, ein Buch zu lesen, wir waren am Strand spazieren, ich habe Möwen fotografiert und gefilmt und es einfach genossen, nichts zu tun. Nicht einmal Wolken habe ich gezählt, wäre auch schwer gewesen, es gab schlicht und ergreifend keine. Immerhin bin ich aber um 5 Uhr aufgestanden, um mit der Drohne über dem Meer zu fliegen und den Sonnenaufgang zu filmen und zu fotografieren.

Und nach dem gestrigen gemeinsamen Abendessen mit Beat und Yvonne im Burger-Laden hier am Campground haben wir spontan beschlossen, heute noch nicht abzureisen, sondern gemeinsam einen Ausflug nach Truro, der Verwaltungshauptstadt von Cornwall und in den Lost Garden of Heligan zu unternehmen. In Truro saßen wir dann nach der Besichtigung der Kathedrale in einem Cafe und kamen mit einer älteren Dame kurz ins Gespräch, die uns den Ort St. Mawes sehr empfahl, den wir also kurzerhand in unser Tagesprogramm mit aufnahmen. Und es sollte sich lohnen, St Mawes ist die bisklang schönste der kleinen Hafenstädte, die wir bisher hier gesehen hatten. Es gibt hier auch ein Castle, dass wir auf Grund unserer erworbenen Jahresmitgliedschaft bei Heritage kostenlos besichtigen konnten.

Anschließend ging es dann noch in die Lost Gardens of Heligan, in dem wir zwei Stunden lang herum spazierten und dabei sowohl den Jungle als auch die Lost Places erkundeten. Kurz vor Schließung des Gartens um 18 Uhr verließen wir ihn und fuhren die letzten paar Kilometer zu unserem Platz zurück. Einmal mehr konnte ich heute feststellen, ein VW-Bus, vor allem so gut ausgebaut wie der ihre, hat durchaus etwas. Da Yvonne gelernte Köchin ist, durfte sie das Abendessen für uns vier zubereiten, wir steuerten ein Flasche Rotwein bei und gemeinsam aßen wir ein köstliches Mahl bei uns im Wagen.

Zum Abschluß gab es noch einen gepflegten Whisky für alle und danach trennten sich unsere Wege für heute. Morgen früh sehen wir uns noch einmal beim Frühstück und danach geht es für die bedien weiter gen Westen, während wir uns langsam auf den Rückweg machen müssen, denn in drei Tagen geht unsere Fähre zurück von Dover. Aber bis dahin wollen wir noch so einiges besichtigen, doch dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.