Also, diese Fährfahrt war ja mal so richtig klasse! Zwar waren wir mit die Letzten, die auf die Fähre gelassen wurden, dafür konnten wir in unserer Spur aber bis vorne durchfahren und standen somit für den nächsten Morgen schon mal in der Pole Position. Wenn man weiß, wie lange…

man bei der Einreise nach UK in der Schlange stehen kann, um durch die Paßkontrolle zu kommen, ist das schon mal ein guter Start, aber so weit sind wir ja noch gar nicht. Erst einmal stehen 16 Stunden Fahren mit der Fähre auf dem Programm. Nachdem wir ja schon bei der Ankunft im Hafen unseren Kabinenzugang in Form einer Chipkarte erhalten hatten, ging es nach dem Boarding nur schnell auf´s Zimmer, nein Zimmerchen, denn außer einem sehr schmalen Bett (135 * 195 cm) und einem ausgesprochen funktionalem, aber ausreichendem Badezimmer, gab es nichts, aber egal, ist ja nur für eine Nacht.

Vom Zimmer ging es dann gleich hoch hinaus in die Sky Bar, denn bei herrlichem Sonnenschein hatte natürlich die Bar auf dem oberen Deck draußen geöffnet und so genossen wir ein Heineken bei strahlendem Wetter.

Das Abendessen gab es in Buffetform und war wirklich erstaunlich gut. Die Getränkepreise waren natürlich der Situation angepaßt, ein Bier, ein Glas Wein und eine 0,5 l-Flasche Wasser für knapp € 14,00, aber gut, gab ja nicht so viel Alternativen und der Wein hat geschmeckt, also alles gut. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang an Bord, zu dem uns der Mond in fast vollständiger Schönheit Gesellschaft leistete, ging es dann kurz vor Mitternacht zu Bett und tatsächlich haben wir relativ gut geschlafen

Leider war das Frühstück nicht annähernd so gut wie das Abendessen, aber satt sind wir natürlich dennoch geworden.

Pünktlich um 0915 kamen wir dann in Newcastle an und konnten tatsächlich als erste von Bord fahren. Bei der Paßkontrolle wurden wir noch etwas aufgehalten, da sich eine Beamtin dort vermutlich auch in Kürze ein Wohnmobil zulegen möchte, und sich mal unseres anschauen wollte. Kann ja immer hilfreich sein, wenn man ein paar Modelle kennt. Sie wollte auch gerne das Bad, den Schrank und selbst den Kühlschrank sehen, war aber offensichtlich mit dem, was wir ihr zeigen konnten, zufrieden, denn mit freundlich Worten wurden wir nun endgültig nach England hinein verabschiedet.

Bevor wir aber die englisch-schottische Grenze überquerten, stand noch ein Besuch des Hadrianwalls auf dem Programm, der ja  nördlich von Newcastle einmal quer durch das Land läuft. Leider war schon gleich beim Eingang ein schwer zu übersehendes Schild, dass die Nutzung einer Drohne auf dem gesamten Gelände untersagt…. war ja klar 😉 

Nach diesem interessanten Besuch ging es weiter nordwärts und kurze Zeit später überquerten wir dann auch die Grenze nach Schottland und nahmen Kurs auf Melrose Abbey. Hier hatte ich mir, offen gestanden, mehr versprochen, aber sowohl das Wetter wie auch die Tatsache, dass die Abbey nicht betreten werden konnte (Steinschlagrisiko), verdarben so ein wenig die Freude an diesem Besuch, die obligatorischen Fotos wurden natürlich dennoch gemacht.

Nach dem also eher enttäuschenden Besuch von Melrose Abbey wollten wir uns nun zum Abschluß des Tages noch Abbotsford, das Haus von Sir Walter Scott, einem der bedeutendsten Schriftsteller Schottlands, ansehen, leider wurde uns um 16.07 Uhr, als wir ankamen, gesagt, dass der letzte Einlass um 16 Uhr ist, was so gesehen sich im Nachhinein als Glücksfall erwies, denn nur wenige Minuten später fing es an zu regnen und damit hat es bis jetzt eigentlich nicht wirklich aufgehört. Zwar sind wir noch etwa 30 Meilen zu unserem aktuellen Stellplatz weiter gefahren, aber bis morgen früh wird es hier wohl überall regnen.

Eigentlich sollte es morgen dann nach Edinburgh gehen, aber auf Grund des Todes der Queen, die ab heute oder morgen dort in Edinburgh wohl aufgebahrt werden soll, werden wir diesen Besuch auf die Rückreise verschieben, denn das wird uns dort dann jetzt zu viel.

Morgen früh werden wir, vom Wetter abhängig, entscheiden, in welche Richtung es weiter geht, entweder in Richtung Inverness nordwärts oder in Richtung Fort William nordwestwärts, aber dazu dann morgen mehr, denn Ihr wißt ja, morgen ist ein anderer Tag.